Nach den kräftezehrenden vergangenen 3 Etappen soll zum Abschluss der „Tour’d ALV 2019“ auf der 4. Etappe „AUSROLLEN“ (O-Ton Dominik) erfolgen….
Nun ja, das hört sich nach einer gechillt-entspannten Abschlussrunde an – schließlich haben wir uns 3 Tage lang mal mehr, mal weniger u.a. über einige steile Anstiege der Kategorie „Endlos“ gequält. Auch das „Dach der Tour“ im Binger Wald auf der 3. Etappe hatten wir schwitzend und mit teilweise versteinerten Mienen erreicht, immer in der Hoffnung, dass es sich doch eher um ein „Flachdach“ handeln würde….. weit gefehlt!
Also, umso mehr gebührt dem natürlich ein krönender Abschluss…. ein AUSROLLEN!
Doch auch da hatten wir uns getäuscht. Wer AUSROLLEN genauer definiert, wird feststellen, dass ein AUSROLLEN die Folge einer Anstrengung, also „Kraft x Weg = ARBEIT“, ist.
In unserem Fall am Sonntag bedeutete das erste AUSROLLEN die Abfahrt nach einem kraftvollen Anstieg auf Wirtschaftswegen in den Weinbergen bei Schwabsburg. Und zwar so heftig, dass wir schon ziemlich bremsen mussten, um nicht in den Weinstöcken zu landen….. aha…. das war also mit AUSROLLEN gemeint……..
Im Laufe der insgesamt 105 km langen 4. Etappe mit X-Höhenmetern über
Mainz – Bodenheim – Nackenheim - Nierstein – Schwabsburg – Mommenheim – Köngernheim – Undenheim – Bechtolsheim – Biebelnheim – Rommersheim – Wallertheim – Gau-Weinheim – Wolfsheim – Sankt Johann – Wißberg – Engelstadt – Bubenheim – Schwabenheim – Ingelheim – Heidesheim – Mainz
sind wir demnach ziemlich oft AUSGEROLLT. Höhepunkt des AUSROLLENS war der Wißberg bei Sankt Johann. Um da mit dem Rennrad hochzukommen, bedarf es schon einer Bergübersetzung, zumindest aber kräftiger Oberschenkel und Waden. Und das alles bei „moderaten“ +31°C.
Wir haben es am Ende jedoch alle, jeder für sich leidend, geschafft. Schließlich wartete im Restaurant vom Golfclub Rheinhessen das bekannt-legendär-leckere Kuchenbuffet auf uns.
Man wird auf jeden Fall für die vorangegangenen Strapazen gebührend entschädigt!
Leider hat ein Großteil der 12-köpfigen Gruppe wegen einer vorausgegangenen Panne (es war ein Schaltzug gerissen) zu lange am Rande des Kuchenbuffets verbringen / warten müssen. Die Folge davon waren Müdigkeit und Muskelkrämpfe bei der Weiterfahrt. Natürlich war auch gleich wieder angemessenes AUSROLLEN angesagt (nach dem Anstieg von Sankt Johann nach Wolfsheim)….
Nach einer Weile hat sich aber muskulär alles wieder eingependelt und wir mussten auf dem Heimweg nicht mehr so oft AUSROLLEN und es wurde am Ende doch noch ein AUSROLLEN daraus :-)
Alles in Allem war es eine sehr gut organisierte, herrliche 4. Etappe bei sieben Sonnen am Himmel. Sie führte uns über schöne Sträßchen und kleine Dörfer im wunderschön blühenden Rheinhessen, eine echte Augenweide. Die Laune war trotz teilweise heftigen AUSROLLENS immer gut und wir danken den Organisatoren der „Tour’d ALV 2019“ für die schönen Tage! Auch der Rad-Service mit Sebastian war mal wieder Weltklasse – schließlich war es nicht so einfach mitten in der Prärie einen gerissenen Schaltzug im inneren eines Rahmenrohres neu zu verlegen……..
Ralf Radmacher