Direkt nach den Weihnachtsfeiertagen kam die Anfrage, wer Lust hätte am 5.1.2019 beim 8-Stunden-Schwimmen in Geisenheim dabei zu sein. Mein erster Gedanke: Klasse, ich bin dabei - unter Wettkampfbedingungen die Ausdauer beim Schwimmen testen, das kann für die Standortbestimmung für die anstehende Saison nur von Vorteil sein. Doch dann folgte sofort der zweite Gedanke: Oh nein, das Kraulschwimmen und ich - eine eher unharmonische Beziehung, oder sagen wir so, wir lernen uns noch kennen...
Zunächst machte sich dann erstmal Enttäuschung breit, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Eine kurze Rückfrage bei Sigrun, die unsere Teilnahme organisiert und koordiniert hat, ob auch Brustschwimmen erlaubt sei. Auch bei der zweiten Auflage des 8-Stunden-Schwimmen (früher 10-Stunden-Schwimmen) der DLRG Rheingau steht vorwiegend die persönliche Ausdauer und nicht das Tempo im Vordergrund. Gezählt wird jede geschwommene Bahn und Pausen sind jederzeit möglich. Das war mein „go“ und schon ging die Rückmeldung an Sigrun – ich bin dabei!
Als relativer Triathlon-Neuling, der eigentlich vom Laufen kommt und mit dem Schwimmen so seine Probleme hat, ist mein erster Start in den Reihen des ALV nun ausgerechnet ein Schwimmwettkampf… Na, das konnte ja heiter werden.
Pünktlich um 9 Uhr waren wir im Geisenheimer Rheingau-Bad. Nachdem die Startnummern auf die Arme geschrieben und Zähllisten abgeholt waren, ging es auch schon los. Jeder Teilnehmer konnte sich selbst auf eine der drei zur Verfügung stehenden Bahnen (schnelle Schwimmer, normales Tempo und gemächlicheres Tempo) einordnen. Da ich nicht einschätzen konnte, was „normales Tempo“ bedeutet, ging es für mich dieses Jahr auf Bahn 3 zur Gruppe mit dem gemächlicheren Tempo. Denn was ich auf keinen Fall wollte, war andere Schwimmer zu blockieren. Zu meiner Freude habe ich festgestellt, dass es doch einige Teilnehmer gab, die Brustschwimmend unterwegs waren. Zug für Zug stieg langsam, aber stetig, die Anzahl der zurückgelegten Bahnen. Schwimm- und Pausenzeiten haben sich schnell eingependelt und kaum dass man sich versah, war auch bereits die erste Hälfte der acht Stunden vorbei. Bereits jetzt hatte ich mit den verbuchten 5 km meinen persönlichen Rekord eingestellt. Eine Distanz, die ich noch nie zuvor geschwommen bin. Die zweite Hälfte des Tages ging nicht mehr ganz so flott, die Intervalle wurden kürzer und die Pausen länger. Alles in allem konnte ich am Ende des Tages insgesamt 9.050 m, rein Brustschwimmend, für mich verbuchen. Diese Distanz wird jetzt erst einmal einige Zeit Bestand haben. Aber das Ziel für 2020 ist klar: die 10 km – Marke knacken.
Die Veranstaltung ist familiär und wirklich gut organisiert. Mir hat der Tag mit Sigrun, Doro und Ina sehr viel Spaß gemacht. Insgesamt hatte unser Team am Ende des Tages 47,55 km „erschwommen“. An dieser Stelle gebe ich Sigrun absolut Recht, man ist am Ende des Tages gar nicht so fertig, wie der Veranstaltungsname es vermuten lässt. Ich freue mich bereits auf die Saison 2019 und das nächste 8-Stunden-Schwimmen Anfang Januar 2020.
Nadja Menges
Ergebnisse:
- Dorothee Richters, 15000m, 2. Platz AK U40
- Ina Theile, 8500m, 3. Platz AK U40
- Sigrun Ellenberger, 15000m, 1. Platz AK Ü 40
- Nadja Menges, 9000m, 4. Platz AK Ü 40